Molaren

Die Molaren (Backenzähne) befinden sich nur im Oberkiefer sowie im Unterkiefer im seitlichen Gebissabschnitt (im lateralen Abschnitt). In jedem Quadranten des bleibenden Gebisses befinden sich drei. Sie werden üblicherweise als erster oberer Molar, zweiter oberer Molar, dritter oberer Molar (Weisheitszahn), erster unterer Molar, zweiter unterer Molar und dritter unterer Molar (Weisheitszahn) bezeichnet.

Der erste obere Molar (erster oberer großer Backenzahn) ist der größte  Zahn im menschlichen Körper (Kronenbreite 10,5 mm, Wurzellänge 12,5 mm, Zahnlänge 20,5 mm). Der horizontale Schnitt, geführt durch die Krone des ersten oberen Molars hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks. Die Kaufläche  hat vier Höcker, zwei sind bukkal (mesial-bukkal und distal-bukkal), zwei palatinal (mesial-palatinal und distal-palatinal) gelagert. Der mesial-palatinale Höcker ist der größte,  es folgen der mesial-bukkale, dann der distal-bukkale und schließlich der distal-palatinale Höcker. Die bukkalen Höcker des ersten oberen Molars sind den bukkalen Höckern der oberen Prämolaren ähnlich, ihre bukkalen Flächen sind glatt, bei den Flächen auf den Kauflächen laufen in der mittleren Rille die Zahnschmelzwälle zusammen. Die Furchen, die die einzelnen Höcker trennen, sind H-förmig. Die bukkalen Fläche des ersten oberen Molars ist ein wenig abgerundet und durch eine Rille, die von der Kaufläche ausgeht, in einen größeren mesialen Teil und einen kleineren distalen Teil getrennt. Die Palatinalfläche des ersten oberen Molars ist ebenso wie die bukkale Fläche in zwei Teile getrennt, auf dem größeren mesialen Teil befindet ein zusätzlicher Höcker (Tuberculum Carabelli), d.h. das Merkmal des ersten oberen Molars, seine Größe ist unterschiedlich. Seitliche Flächen - die mesiale Fläche ist von allen Außenflächen die breiteste und sie ist glatt, die distale Fläche ist schmaler, mehr nach außen gewölbt als die mesiale Fläche. Der erste obere Molar hat drei Wurzeln, zwei bukkale und eine palatinale Wurzel. Die Palatinalwurzel ist am größten, glatt und kegelförmig, die bukkalen Wurzeln haben einen ovalen Querschnitt.

Der zweite obere Molar (zweiter oberer großer Backenzahn) ist von der Form her dem ersten oberen Molar ähnlich, ist aber kleiner. Die Kaufläche ist auch in vier Höcker unterteilt, am größten ist der mesial-palatinale Höcker, es folgen der mesial-bukkale, distal-bukkale und schließlich der distal-palatinale Höcker. Der zweite molar hat keinen zusätzlichen Höcker. Häufig kommt jedoch der zweite obere Molar als dreihöckerig vor, in diesem Fall ist die Kaufläche in drei Höcker unterteilt, zwei sind bukkal und einer palatinal, dieser ist mächtiger. Die Palatinalfläche des dreihöckerigen zweiten oberen Molars ist dann schmaler als die bukkale Fläche. Der horizontale Schnitt durch die Krone ist dreieckig. Der zweite obere Molar hat drei Wurzeln, zwei bukkale und eine palatinale. Sie liegen jedoch näher aneinander, manchmal können sie sich zu einer Wurzel zusammenschließen. Sie sind kürzer und weniger gebogen.

Der dritte obere Molar (dritter oberer großer Backenzahn) wird auch als Weisheitszahn (Dens sapientiae) bezeichnet. Die Kronenform des dritten oberen Molars ist individuell variabel. Die Kaufläche ist in den meisten Fällen dreihöckerig, es werden jedoch auch mehrhöckerige Formen sowie Übergange bis zu einer  einfachen Zäpfchen-Form beobachtet. In einigen Fällen wird der dritte obere Molar überhaupt nicht angelegt. Die Wurzeln des dritten oberen Molars sind auch sehr variabel, und zwar bezüglich der Anzahl, Form sowie der Anordnung.

Der erste untere Molar (erster unterer großer Backenzahn) ist der größte Zahn im Unterkiefer mit der  charakteristischen mesial-distalen Verlängerung der Kaufläche. Der horizontale Schnitt durch die Krone hat die Form eines unregelmäßigen Fünfecks mit drei ungefähr gleich langen Seiten (bukkalen, mesiale und linguale) und zwei kürzeren, die distal verlaufen. Die Kaufläche des ersten unteren Molars ist durch eine Längsfurche in einen größeren bukkalen Teil und einen kleineren lingualen Teil eingeteilt. Der erste untere Molar hat fünf Höcker, drei sind bukkal und zwei lingual, die lingualen Höcker  sind etwas höher als die bukkalen Höcker. Die vier großen Höcker - mesial-lingualer, distal-lingualer, mesial-bukkaler und mittlerer bukkaler Höcker, sind voneinander durch zwei Rillen getrennt, die sich kreuzen, der distale Ast der Längsfurche verzweigt sich und umläuft dann den distal-bukkalen Höcker. Die Höcker sind auf den äußeren Flächen glatt, auf Flächen, die der Flächenmitte zugewandt sind,  befinden sich Zahnschmelzwälle. Die Zahnschmelzwälle begrenzen ebenfalls die Approximalkanten der Kauflächen. Die bukkale Fläche des ersten unteren Molars ist markant abgerundet und durch Rillen, die von der Okklusionsfläche hinauslaufen, in drei Teile eingeteilt. Die linguale Fläche ähnelt der bukkalen Fläche, ist aber nur durch eine Rille in zwei Teile geteilt, im Vergleich zu der bukkalen Fläche ist der Verlauf der Fissur kürzer. Der erste untere Molar hat zwei Wurzeln, eine Wurzel ist mesial und die andere distal gelagert.  Sie sind mächtig, die mesiale Wurzel ist breiter, mesial-diastal abgeflacht.

Der zweite untere Molar (zweiter unterer großer Backenzahn) ist dem ersten unteren Molar ähnlich, wobei er jedoch kleiner ist. Die Kaufläche ist durch eine Längsfurche in einen größeren bukkalen Teil und einen kleineren lingualen Teil eingeteilt. Die Querrille, die senkrecht die Längsrille durchkreuzt, trennt auch vier Höcker, bildet die Zeichnung eines Kreuzes. Der größte Höcker des zweiten unteren Molars ist mesial-bukkal, es folgen der distal-bukkale, mesial-linguale und schließlich der distal-linguale Höcker. Die bukkale Fläche des zweiten unteren Molars ist nach außen gewölbt und durch eine von der Kaufläche hinauslaufende Rille in zwei Teile eingeteilt. Die linguale Fläche ähnelt der bukkalen Fläche. Die mesiale Fläche ist fast flach. Die distale Fläche ist ziemlich nach außen gewölbt. Der zweite untere Molar hat zwei Wurzeln, eine mesiale und eine distale. Die Wurzeln können manchmal zu einer kegelförmigen Wurzel verschmelzen.

Der dritte untere Molar (dritter unterer großer Backenzahn) wird ebenfalls als der untere Weisheitszahn bezeichnet. Er weist große Schwankungen bezüglich der Form und Größe der Krone sowie bezüglich der Anzahl der Wurzeln auf. Mit der Form kann er der Krone des zweiten unteren Molars ähneln. Die Kaufläche kommt meistens als eine vier- bis fünfhöckerige Variante vor. Die Wurzeln des dritten unteren Molars können selbständig gelagert sowie zusammengewachsen sein. Ihre Anzahl ist unterschiedlich.


Quelle: BLAŽEK, Jan. ČERVENÝ, Miroslav. Kreslení a modelování korunkových částí zubů. Praha: Avicenum 1978. 08-016-78.

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