Was sollten Sie nicht dem Zahnarzt sagen

Vielleicht kennen Sie es aus Ihrer eigenen Arbeit - es gibt einfach Sätze, die uns zuverlässig aufbringen können. Und auch Zahnärzte und Dentalhygienikerinnen sind allergisch gegen einige Behauptungen Ihrer Patienten. Zum Vergnügen stellten wir eine Liste von Sätzen zusammen, die Sie in der Praxis des Zahnarztes oder der Dentalhygienikerin lieber nicht aussprechen sollten.

Zahnarztpraxis
Zahnarztpraxis

Sitzen Sie bequem? Haben Sie etwas zu essen und trinken? Also los gehts.

Zähne habe ich von meinem Vater geerbt, deshalb habe ich Zahnkaries­.

Wenn Sie diesen aussprechen, dann werde Sie zum Toreador mit einem roten Tuch in der Hand und Ihre Zahnarzt oder Dentalhygienikerin zum Stier. Vom Vater geerbte Zähne können Sie haben, aber nur im Glas. Die Qualität des Zahngewebes wird genetisch nur sehr, aber wirklich sehr selten beeinflusst. Falls Ihnen keine Amelogenesis Imperfekta (Erkrankung, bei der der Zahnschmelz sehr weich ist), Hypoplasie des Zahnschmelzes (unvollkommen gebildeter Zahnschmelz) oder angeborene Syphilis diagnostiziert wurde, dann sollten Sie die Genetik lieber nicht erwähnen.

Aber ich verwende Listerine!

Eine Beschwörungsformel, die wir oft nach der Mitteilung der Ergebnisse der Untersuchung verwenden­. Leider wird Ihnen Listerine selbst nicht dabei helfen, Ihre Beschwerden loszuwerden. Außer Listerine ist es nämlich wichtig, in eine hochwertige Zahnbürste und Hilfsmittel für die Reinigung der­ Zahnzwischenräume zu investieren. Bei der Auswahl richten Sie sich nach den Empfehlungen des Zahnarztes oder der Dentalhygienikerin.

Zwischenraumbürsten? Ja, die habe ich!

Zwischenraumbürste nur besitzen, reicht leider  nicht­. Das ist ähnlich, als ob ein fettleibiger Mensch damit argumentieren würde, dass er ein stationäres Fahrrad besitzt.

Irgendwelche Gesamterkrankungen habe ich, die hängen aber mit den Zähnen nicht zusammen.

Falls Sie keine medizinische Mittelschule oder Universität absolviert haben, dann sollten Sie an diesen Satz lieber gar nicht denken. Die Gesundheit der Mundhöhle wird beispielsweise auch dadurch beeinflusst, ob man Antidepressiva einnimmt, eine Erkrankung der Schilddrüse oder Diabetes hat.

Hab keine Angst, der Arzt wir Dir nichts machen.

Wahrscheinlich der schlimmste Satz, den die Eltern einem geschwollenen schluchzenden Kind sagen können. "Es wird nämlich" etwas gemacht, und dieses "Etwas" kann sogar wehtun. Es ist jedoch Ihrem Kind zu erklären, dass die Besuche des Zahnarztes notwendig sind. Falls es auch zum Bohren des Zahnes kommt, ist es geeignet, diese Situation zur Überzeugung des Kindes zu nutzen, dass es sich um seine Zähne besser kümmern soll.

Aber ich putze meine Zähne wirklich!

Ja, aber wahrscheinlich nicht gut, wenn Sie zwischen den Zähnen noch das gestrige Abendessen haben.

Aber Helga hat gesagt...

Der Zahnarzt kenn Ihre Kollegin Helga nicht, er wird Ihnen aber wahrscheinlich empfehlen, zu ihr zu übergehen, wenn Ihnen ihr Behandlungsplan besser scheint.

Dentalhygiene? Warum? Dies gab es früher nicht.

Ja, dieses Fachgebiet ist zwar neu, aber das war auch die Dermatologie im 16. Jahrhundert. Die Medizin als solche entwickelt sich ständig und bringt nicht nur neue Medikamente und Methoden, sondern auch ganze Fachgebiete mit sich. Und jedes Fachgebiet muss einmal beginnen und ist neu und jung. Die Menschen vertrauen nicht der Dentalhygiene, weil man auf die Tatsache gekommen ist, dass hinter den meisten Problemen in der Mundhöhle eine falsche Gebisspflege steht. Anstatt Ärzte, die das entstandene Problem lösen, werden also Dentalhygienikerinnen geschult, die bei der Vorbeugung des Problems helfen. Hoffen wir also, dass die Menschen in 100 nicht verstehen werden, warum man zum  Zahnarzt ging und beim Zahnbohren litt, wenn die Probleme vermieden werden konnten, falls man sich in die Pflege der Dentalhygienikerin anvertrauen würde :)

Ebenso wie man sagt „Mama und Frau Lehrerin haben immer recht“, dann denken Sie daran, dass auchIhr Zahnarzt und Ihre Dentalhygienikerin recht haben und Ihnen helfen wolle, damit Sie mit Ihren Zähnen keine Sorgen haben und zufrieden lächeln können.


Mgr. Andrea Ivaničová
autor

Mgr. Andrea Ivaničová

Expertin für Dentalprodukte,

Redaktion Dentmania.de

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